WYDAWCA: STOWARZYSZENIE WILLA DECJUSZA & INSTYTUT KULTURY WILLA DECJUSZA
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Eckhart Nickel Punk, Piper Verlag, München 2024

Wie aus dem Nichts taucht in naher Zukunft eine seltsame akustische Erscheinung auf. Es ist keine neue Musikrichtung, sondern eine Art allpräsentes Rauschen, das euphemistisch als „weißer Lärm“ bezeichnet wird. Dieser weiße Lärm wird zum Hintergrundgeräusch. Hier verhindert der so ähnlich klingende „weiße Lärm“ jegliche Wahrnehmung von Musik. Er unterdrückt: negative Reden, verletzende Statements, jede Intervention. Erzählerin des Romans ist die junge Um-die-Zwanzigjährige Karen. Nach dem Abitur wird sie in die WG der kunstinteressierten Brüder Ezra und Lambert aufgenommen, die ihren ganz eigenen Umgang mit der seltsamen Akustikerscheinung gefunden haben. Das Duo hat ein schallisoliertes Stereolabor entworfen, in dem sie – entgegen aller Verbote – Musik produzieren: Punk! Und Karen soll ihre Sängerin werden.

Nickels Sprache ist überbordend expressiv, die Anspielungen sind fein kuratiert, Emphase und allerlei ernste wie unernste Scherze gestattet.Diese Literatur des Reichtums verweigert politisch opportune Statements, Likes heischende Empörungen, das gefahrlose Ressentiment. Diese Literatur ist: Empowerment für die Kunst – und sie zeigt, dass die Erscheinung des Schönen eine Ruhestätte sein kann, ein Schutzraum, und Versteck.

Auszug aus einer Buchbesprechung von Jan Drees

Auszug aus dem Buch im Original und in der Übersetzung ins Polnische von Agata Teperek finden Sie auf der Website des Goethe-Instituts: https://www.litrix.de/de/buecher.cfm?publicationId=3855

©Piper Verlag

 

Martina Hefter Hey guten Morgen, wie geht es dir?, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2024

Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Außerdem ist sie Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Juno schreibt online mit Männern, die Frauen online ihre Liebe gestehen und so versuchen, sie um ihr Geld zu bringen. Doch statt darauf hereinzufallen, werden genau diese Männer zu einer Form von Freiheit für Juno. In den Gesprächen kann sie sein, wer sie will und sagen, was sie will – und das vermeintlich ohne Konsequenzen. Ganz im Gegensatz zu ihrem sonstigen Leben, in dem sie immer unterwegs, immer besorgt um Jupiter, immer beschäftigt und eingebunden ist. Also flüchtet Juno ab und zu vor ihrem Alltag ins Internet und spielt dort Spielchen mit Männern, die sie anlügen. Sie selbst wird zur Lügnerin. Aber ist es nicht so, dass man sich beim Lügen zuallererst selbst belügt? Eines Tages trifft Juno auf Benu, der ihre Behauptungen ebenso durchschaut wie sie seine. Und trotz der Entfernung zwischen ihnen entsteht eine Verbindung. »Hey guten Morgen, wie geht es dir ?« ist ein tiefgehender Roman, aber so leichtfüßig wie eine Komödie, ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2024.

Auszug aus dem Buch im Original und in der Übersetzung ins Polnische von Agata Teperek finden Sie auf der Website des Goethe-Instituts : https://www.litrix.de/de/buecher.cfm?publicationId=3840

© Klett-Cotta Verlag

 

Jessica Lind Kleine Monster, Hanser Berlin, Berlin 2024

Ein soghafter Roman über die zerstörerische Kraft des Ungesagten.

Man darf sich Pia, Jakob und ihren kleinen Sohn Luca eigentlich als eine glückliche Familie vorstellen. Bis zu jenem Tag, an dem Lucas Grundschullehrerin die Eltern zu einer Unterredung in die Schule bittet. Etwas ist passiert. Ein Zwischenfall mit einer Mitschülerin, als Luca mit ihr allein im Klassenzimmer war. In Pia, der Ich-Erzählerin von „Kleine Monster“, nisten sich Zweifel gegenüber ihrem Sohn ein. Verschweigt Luca den Eltern etwas? Sind Kinder so unschuldig, wie die Eltern stets glauben? Oder stecken in ihnen tatsächlich, wie der Romantitel suggeriert, manipulative „Kleine Monster“?

Die Österreicherin Jessica Lind, erzeugt in ihrem Roman geschickt eine ambivalente Atmosphäre. In ihrem doppelbödigen und raffiniert gebauten Text vermischen sich das Gefühl einer vermeintlich blinden Mutterliebe mit einem Schuldkomplex, der aus Pias früher Kindheit herrührt. Es sind diese Erfahrungswege, die „Kleine Monster“ über eine rein privatistische Geschichte heraus ins Allgemeingültige heben. Der Roman wirft auch die Frage auf, inwieweit Generationen fair und gerecht übereinander urteilen. An der Oberfläche eher distanziert-kühler Text von Roman, in dem sich immer wieder Falltüren ins Unheimliche öffnen.

Auszug aus einer Buchbesprechung von Christoph Schröder

Auszug aus dem Buch im Original und in der Übersetzung ins Polnische von Agata Teperek finden Sie auf der Website des Goethe-Instituts : https://www.litrix.de/de/buecher.cfm?publicationId=3852

© Hanser Berlin

Die oben genannten Empfehlungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Krakau im Rahmen des Projekts LITRIX erstellt, das vom Goethe-Institut durchgeführt wird. Mehr über das Projekt: https://www.litrix.de/de/index.cfm

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